Hornberger Schießen
Daß etwas ausgeht wie das berühmte Hornberger Schießen, daß erscheint zunächst nur den Geschichtskundigen einleuchtend. In dem Gutachtalstädtchen Hornberg kann man diese Geschichte Jahr für Jahr noch einmal erleben: In den Freilichtspielen auf der Bühne am Storenwald wiederholt der Historische Verein der Stadt seit 1955 das Debakel, das die Gemeinde so überaus bekannt gemacht hat.

Wird alljährlich nachgespielt : Das Hornberger Schiessen

1564 soll es sich zugetragen haben, daß die Bürger sich auf den Empfang des württembergischen Herzogs vorbereiteten. Der sollte nicht nur mit einem Schützenfest empfangen werden, sondern auch mit Böller- und Kanonendonner. Alle wehrhaften Männer und Schützengilden im Umkreis einer Tagesreise kamen zusammen. Sie stellten einen Wächter auf den Turm der Burg, der den Ehrengast schon in der Ferne erkennen und Bescheid geben sollte.
Als der Wächter die Ankunft des Herzogs ankündigte, brach das Lärmen los. Doch die Meldung erwies sich als Fehlalarm, dem wenig später noch eine zweite Falschmeldung folgte. Und als denn der Herzog schließlich eintraf, hatten die Hornberger ihr Pulver verschossen und donnerten ihrem Ehrengast statt dessen ein dröhnendes "Piff-Paff" aus ihren Kehlen entgegen.
Bekannt wurde die Anekdote vom Hornberger Schießen vor allem durch Schillers Schauspiel "Die Räuber", wo der Vergleich erstmals bemüht wurde.